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Welches Wasser speist den See?
Steinbruch Nieder-Ramstadt: Ein Gutachten soll Klarheit bringen, bevor über ein Abpumpen entschieden wird

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MÜHLTAL. Ein Gutachten soll klären, ob die Stabilität der Felswände des Steinbruchsees in Nieder-Ramstadt durch die Wassermassen gefährdet ist und ob der See aus Niederschlagswasser oder aus Grundwasser gespeist wird. Die Eigentümerin des Bruchs, die Odenwälder Hartsteinindustrie (OHI) in Hanau, möchte den Steinbruchsee abpumpen, um dort später nach der Verfüllung der Grube eine Schredderanlage für alte Straßenbeläge zu betreiben. Das Vorhaben stößt auf Widerstand in der Bevölkerung.

Eine Bürgerinitiative, die inzwischen einen Verein zum Erhalt des Sees in seiner jetzigen Form gründete, hat nach eigenen Angaben bereits über 500 Unterschriften gegen die OHI-Pläne gesammelt. Das Gutachten verlangt das Hessische Landesamt für Umwelt und Geologie (HLUG) von der OHI. Am Mittwoch (5.) wird es nach Angaben von OHI-Geschäftsführer Heribert Niemann eine Ortsbegehung am Steinbruchsee geben. Dabei geht es auch um die Details zum von der Wiesbadener Behörde verlangten geologischen und hydrogeologischen Gutachten, das etwa 10 000 Euro kosten wird. Der hydrologische Teil des Gutachtens soll klären, ob sich in dem See, wie von Umweltschützern behauptet, Grundwasser oder lediglich Regenwasser befindet, wie sicher die Felswände stehen und welches Wasser den See speist. „Erst dann fallen weitere Entscheidungen", so ein RP-Sprecher. Die HLUG als dem RP übergeordnete Behörde kann nach eigenen Angaben das Gutachten nicht selbst in Auftrag geben, „da wir solche Leistungen nur für staatliche Baumaßnahmen erbringen dürfen", so Matthais Schreiner.

„Sicherlich ist es für eine Abpumpgenehmigung einfacher, wenn es nur Niederschlagswasser wäre,“ ist aus dem HLUG zu hören. Doch auf eine Grundwasseranbindung des Sees deutet einiges hin. Die Durchschnittsmenge von 60 Zentimetern jährlichem Niederschlag (ohne Verdunstung) in Südhessen reicht nach Aussage von Geologen nicht aus, den bis zu 50 Meter tiefen See seit Stilllegung des Bruchs Anfang der siebziger Jahre bis zum heutigem Wasserstand zu füllen. Zudem berichten Zeitzeugen und auch Taucher davon, sie hätten Grundwassereintritt aus dem Boden und den Wänden des Steinbruchs gesehen. „Wieso sonst hätte die OHI zu Abbauzeiten ständig mehrere Pumpen gebraucht, um ein Vollaufen der Grube zu verhindern?“

Der Verein unterstellt der OHI eine „Scheibchentaktik“. Zunächst gehe nur um das Abpumpen. Werde das genehmigt, stellt die OHI bestimmt weitere Anträge auf Verfüllung und schließlich wird sie irgendwann den Bau einer Schredderanlage beantragen", vermutet Martin Strippel.

Tatsächlich hat die OHI bis jetzt lediglich einen Antrag beim RP auf Einleitung von Oberflächenwasser in den Traisaer Bach gestellt. Das RP hat dazu noch keine Genehmigung erteilt. Begründet hat die OHI ihren Antrag damit, die Stabilität der Felswände sei gefährdet und die Grube zudem eine Gefahr für die Bürger. Seit 1981 haben sich nach Angaben der Gemeindeverwaltung vier Menschen die Felswände hinab gestürzt, keiner überlebte.



JÜRGEN BUXMANN
1.2.2003
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